Cloud-Telefonie – nicht nur kosteneffizient
Die älteren erinnern sich bestimmt noch: Es ist nicht mal ein Menschenleben her, als ISDN der letzte Schrei war. Inzwischen hat sich die Telefonie ins Internet verlagert.
Telefonieren ist flexibler geworden
ISDN-Anschlüsse ermöglichten das Betreiben komplexer, hauseigener Telefonanlegen mit zahlreichen Nebenstellen. Allerdings blieb die Nutzbarkeit auf eine Filiale beschränkt. Über die Cloud lassen sich nun unterschiedliche Standorte über eine Anlage betreiben. Für Unternehmen hat dies zahlreiche Vorteile:
- einfache Installation
- hohe Skalierbarkeit
- Einsparung kostenintensiver Hardware
- geringe Wartungskosten
- automatische Aktualisierung der Software
- Möglichkeit der Schaffung von virtuellen Konferenzräumen
Zudem ist die Einbringung des Homeoffice möglich. Dies ist besonders im Zuge der Entwicklung einer neuen Arbeitswelt interessant. In immer mehr Betrieben werden neue Modelle entwickelt, bei denen die Anwesenheit der Mitarbeiter im Büro nicht ständig erforderlich ist. Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass die Bedürfnisse der Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle bei der Gestaltung von Arbeitsprozessen spielen.
Ressourcen optimal nutzen
Kunden können auf diese Weise immer an den Spezialisten im Unternehmen weitergeleitet werden, auch wenn sich dieser in einer anderen Filiale aufhält. Dies hat den Vorteil, dass dem Kunden immer der bestmögliche Service angeboten werden kann. Aussagen, wie „Der Kollege ist gerade nicht im Haus und ruft Sie später zurück“, gehören der Vergangenheit an. Wenn an einem Arbeitsplatz niemand anwesend ist, kann die Nebenstelle einfach auf einen anderen Mitarbeiter umgestellt werden. Dies gilt ebenfalls, wenn dieser an einem ganz anderen Ort arbeitet.
Es wird Situationen geben, in denen niemand im Büro ist. Notdienste werden häufig als Bereitschaftsdienst über ein Mobiltelefon betrieben. Hier ist es wichtig, dass das Unternehmen auf der Telefon-Anlage eine Rufumleitung einrichten kann. Auf modernen Lösungen lassen sich für alle Nutzer und Sammelanschlüsse entsprechende Services einrichten. Sogar eine gemeinsame Mittagspause wird so möglich. Als Ziel der Umleitung kann jede im Telefonbuch enthaltenden Rufnummer dienen. Hier bietet eine SIP-Anlage die höchstmögliche Flexibilität. Der gute alte Anrufbeantworter hat als digitale Lösung ebenfalls seinen Platz in der Cloud und kann Ziel der Rufumleitung sein.
Moderne Telekommunikationsanlagen bieten verschiedene Möglichkeiten, einen Anruf umzuleiten. Der Klassiker ist die sofortige Rufumleitung. Andere Varianten sind die Weiterleitung bei einem Besetztzeichen oder wenn der Angerufene das Telefonat nicht innerhalb einer bestimmten Zeit abnimmt. So wird der Anrufer nach einer Wartezeit von etwa 20 Sekunden an den nächsten freien Mitarbeiter weitergegeben. Der Kunde muss so nicht ewig in der Warteschleife zubringen oder gar später noch einmal anrufen.
Nachteile des Einsatzes der Cloud-Telefonie und technische Voraussetzungen
Zu den Nachteilen gehört, dass ein Unternehmen nicht mehr die vollständige Kontrolle über die Telefon-Anlage hat. Bemerkbar macht sich dies, wenn das Rechenzentrum ausfällt, das den Cloud-Dienst betreibt. Mit der Dienstleistung gehen zudem monatliche Kosten einher.
Die technischen Voraussetzungen sind gering. Nötig ist ein Internetanschluss mit einer ausreichenden Bandbreite. Für die VoIP-Telefonie wird eine Bandbreite von wenigstens 100 Kilobit pro Sekunden benötigt. Diese erreichen leistungsstarke DSL-Anschlüsse. Zudem müssen die Endgeräte IP-fähig sein. Dazu gehören neben dem PC auch die Smartphones und die Arbeitsplatztelefone. Ohne Stromanschluss ist Cloud-Telefonie nicht möglich.
Übrigens, SIP-Telefonie basiert nicht unbedingt auf der Cloud. Sie kann auch über eine im Haus installierte IP-Anlage erfolgen. Dann hat allerdings das Unternehmen die Hardware- und Wartungskosten zu tragen.
Bildquelle: unsplash.com/@berkeleycommunications