Nikotinkonsum reduzieren: Hilft die E-Zigarette?

Nach mittlerweile über zehn Jahren im Markt ist die E-Zigarette kein Geheimtipp mehr, wenn es um ein Mittel zum Tabak-Ausstieg geht. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten, damit dieser Plan aufgeht.

Umstieg ist möglich – aber nur mit der richtigen Herangehensweise

Die Vorteile, mit denen die E-Zigarette beworben wird, sind seit langer Zeit dieselben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass manche Punkte kaum bestreitbar sind: Selbst bei starkem Konsum ist das E-Produkt deutlich günstiger als die klassische Zigarette, das Fehlen unangenehmer Gerüche bedeutet außerdem einen hohen Praxiskomfort.

Genau dieser sorgt jedoch gleichzeitig für neue Risiken. Denn wer nicht für jeden Zug aufstehen und die Wohnung oder das Büro verlassen muss, der ist tendenziell viel stärker geneigt, umso öfter zur E-Zigarette zu greifen. Die Idee, den Nikotinkonsum zu reduzieren, kann bei übermäßigem Konsum den gegenteiligen Effekt haben.

Die richtige Vorgehensweise sowie ein gewisses Maß an Disziplin sind somit auch bei der E-Zigarette wichtig. Nicht zu vergessen ist darüber hinaus das nötige Grundwissen. So ist die Nikotinstärke bei E-Liquids bekanntlich variabel, was gute Anpassungsmöglichkeiten an den eigenen Konsum ermöglicht.

Entscheidend: Nikotingehalt als Basiswissen

Denn der Nikotingehalt entscheidet darüber, wie stark jeder Zug wirkt. Dies wiederum wirkt sich langfristig auf das Suchtempfinden aus. Dabei ist ein gesundes Maß geboten: Wer beim Umstieg von der Zigarette auf die E-Zigarette allzu optimistisch an die Sache herangeht und direkt mit einer geringen Nikotinmenge wie 3 mg/ml anfängt, dem wird möglicherweise die erhoffte Befriedigung fehlen. Der erneute Griff zur Zigarette wird dadurch wahrscheinlicher.

Es gilt folglich, mit einem starken Nikotingehalt zu beginnen und diesen dann über die Zeit herab zu dosieren. Dies ist dank der Staffelung der Liquids nämlich problemlos möglich. Per Gesetz beträgt die maximale Menge 20 mg/ml, von dort aus geht es oft in 3-mg/ml-Stufen hinab bis 3 mg/ml. Basierend auf diesem System kann sich der Anwender vornehmen, im Abstand von einigen Monaten von 18 auf 12 und schließlich auf die einstelligen Liquids oder gar 0 mg/ml (=nikotinfrei) zu reduzieren.

Diese Abstufungen betreffen ohnehin nur die fertigen Liquids. Beim Selbermischen ist jede gewünschte Menge möglich, was eine noch feinere Justierung erlaubt. Die Berechnung dahinter ist nicht kompliziert, eine einfache Rechnung reicht aus, um das gewünschte Mischverhältnis herzustellen. Es ist somit durchaus machbar, den Nikotingehalt bei der E-Zigarette dauerhaft zu reduzieren und damit einen milden Weg zur kompletten Entwöhnung zu beschreiten, auch wenn dies nicht in allen Fällen klappt.

Bild: unsplash.com/@tbelabuseridze

Das könnte dich auch interessieren …