Was sind die sieben Weltwunder?

Eine erste Liste der sieben Weltwunder geht vermutlich auf den Geschichtsschreiber Herodot zurück und es wird angenommen, dass sie um 450 v. Chr. erstellt wurde. Sie ist sicher die älteste Top-Liste. Aber was sind heute die sieben Weltwunder der Antike und kann man sie noch bestaunen? Und wenn ja, wo?

Liste der sieben Weltwunder der Antike

  1. Hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon
  2. Koloss von Rhodos
  3. Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos
  4. Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria
  5. Pyramiden von Gizeh in Ägypten
  6. Tempel der Artemis in Ephesos
  7. Zeusstatue des Phidias von Olympia

Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon

Die hängenden Gärten der Semiramis lagen vermutlich auf oder neben dem Palast von Babylon, eine Stadt im heutigen Irak am Euphrat gelegen. Sie gilt als eine der wichtigsten Städte der Antike. Die Anlage soll etwa 120 x 120 Meter groß gewesen sein und aus verschiedenen Terassen bestanden haben, die eine Höhe von bis zu 30 Metern erreicht haben sollen. Verschiedene Lagen aus Rohr, Asphalt, Ziegeln und Blei haben ein Durchweichen der Etagenböden verhindert. Die Bewässerung muss aus dem Euphrat erfolgt sein. Bis heute ist umstritten, ob es die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon tatsächlich existiert haben – schön wäre sie in jedem Fall gewesen.

Der Koloss von Rhodos

Die griechische Insel Rhodos ist heute eine beliebte Urlaubsinsel, sie verfügt aber auch über eine lange Geschichte. Der Koloss von Rhodos war eine Bronzestatue des Sonnengottes Helios und vermutlich über 30 Meter hoch. Sie soll etwa 300 v. Chr. fertig gestellt worden sein und 226 v. Chr. bei einem Erdbeben zerstört worden sein. Spätere Zeichnungen stellen die Statue breitbeinig über den Hafeneingang von Rhodos dar – es ist aber weiterhin unklar, ob das tatsächlich möglich war.

Das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos

Das dritte Weltwunder ist das Grab des königs Mausolos II. zu Helikarnassos, der von 377 – 353 v. Chr. könig von Karien und Satrapen war. Die Stadt Halikarnassos war in der Antike griechisch, heißt heute Bodrum und liegt an der Südwestküste der Türkei. Wegen seines überwältigendem Gesamteindruckes und der kostbaren Statuen und Reliefe gehört das 32 x 38,5 Meter große und etwa 46 Meter hohe Mausoleum zu den sieben Weltwundern der Antike. Der Begriff Mausoleum geht übrigens auf diesen Prachtbau zurück. Im 12. Jahrhundert von einem Erdbeben schwer beschädigt, wurde es 3 Jahrhunderte später bis auf das Fundament abgetragen.

Der Leuchtturm von Alexandria

Das vierte der sieben Weltwunder ist der Leuchtturm von Alexandria. Im 3. Jahrhundert v. Chr. für über 20.000 Kilogramm Silber erbaut, warnte der 115 bis 160 Metern hohe Leuchtturm Schiffe vor der ägyptischen Mittelmeerküste. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Leuchttrum von Alexandria der höchste Leuchtturm, der je gebaut wurde. Ein Seebeben im 4. Jahrhundert n. Chr. soll den Turm schwer beschädigt haben, es folgten verschiedene Rettungsversuche, Ab- und Umbaumaßnahmen. Ein weiteres Seebeben im 14. Jahrhundert n. Chr. soll den Turm fest vollständig zerstört haben.

Die Pyramiden von Gizeh

Dieses Weltwunder ist in der Tat das einzige, das noch bestaunt werden kann: Die Pyramiden von Gizeh. Bis etwa 2.500 v. Chr. entstanden, liegen sie heute etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum Kairos entfernt. Zum Weltwunder gehören die Cheops-, Chephren- und Mykerinos-Pyramide, sowie das Grab des Chentkaus I., die sogenannte 4. Pyramide. Mehr muss hier gar nicht über die Pyramiden von Gizeh geschrieben werden, da wir sie ja alles aus Film und Fernsehen kennen, aus dem Geschichtsunterricht und Büchern oder sie sogar schon in natura gesehen haben.

Der Tempel der Artemis in Ephesos

Für ihren Reichtum war die in der Antike griechische Stadt Ephesos berühmt. Heute befinden sich Überreste Ephesos bei Selcuk im Südwesten der Türkei. Den Tempel der Artemis soll die Amazonenkönigin Otrere gebaut haben, zu Ehren der Göttin der Jagd, des Waldes und Hüterin von Frauen und Kinder. Vermutlich um 550 v. Chr. haben die Bauarbeiten des etwa 112 Meter x 58 Meter großen Tempels begonnen, die mit wohl 120 Jahren Bauzeit sehr lange gedauert haben. 356 v. Chr. wurde dieser Tempel durch Brandstiftung zerstört. Die Bauzeit des Neubaus war mit etwa 100 Jahren ebenfalls sehr lang und vermutlich wurde der Tempel nicht vollständig fertiggestellt. 268 n. Chr. wurde der Tempel schließlich von den Goten zerstört.

Die Zeusstatue des Phidias von Olympia

Die sitzende Darstellung des Zeus stand im Zeustempel in Olympia, der 456 v. Chr. fertiggestellt wurde. Der Thron, auf dem Zeus saß, war aus Ebenholz, die Statue selber aus Gold und Silber. In der einen Hand hielt Zeus einen Stab, in der andern Nike, die Siegesgöttin. Über das Schicksal der Statue wird heute spekuliert, sie gilt als verschollen. Vermutlich war sie 12 bis 13 Meter hoch, was Rekonstruktionen des Tempels ergaben. Es wird davon ausgegangen, dass die Zeusstatue bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. aufgrund von Erdbeben oder klimatischen Bedingungen stark beschädigt war.

Die sieben Weltwunder der Antike

Das waren sie, die sieben Weltwunder der Antike. Das älteste Weltwunder, die Pyramiden von Gizeh, ist das einzige, das heute noch besucht und bewundert werden kann. Alle anderen sind zerstört oder einfach zerfallen. Ob es sie tatsächlich alle so gegeben hat, ist nicht ganz gesichert – schön wäre es in jedem Fall. Was sind die sieben Weltwunder? Beeindruckende Bauten und Zeugen höchster Baukunst der Antike.

Bildquelle:

pixabay.com / jarekgrafik-1516348

 

 

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