Ratgeber Einen Baum pflanzen – Was gilt es zu beachten
Ob Obst-, Laub- oder Nadelbäume, sie sind im Garten nicht wegzudenken. Die einen liefern Obst zum Ernten, während andere als Sichtschutz oder Schattenspender dienen und ein bedeutender Lebensraum für Tiere, wie Insekten und Vögel, sind. Wer einen Garten besitzt, kann unter zahlreichen Bäumen auswählen. Sie erzeugen zudem Sauerstoff und verwerten Kohlenstoffdioxid. In großen Mengen schadet dieses der Umwelt. Doch welcher soll es sein und was gibt es in Bezug auf den Standort, Kauf, das Baum pflanzen und die Pflege zu beachten? Wann und wie oft sollte man ihn gießen? In diesem großen Ratgeber folgen die besten Tipps, um am Baum lange Freude zu haben.
Der Standort – Wo soll der Baum gepflanzt werden?
Bei Bäumen müssen die Ansprüche an den Standort berücksichtigt werden.
Hier ist eine Analyse des Bodens wichtig:
- Ist er sauer oder alkalisch? Darüber gibt der pH-Wert Aufschluss.
- Benötigt der Baum einen luftdurchlässigen sandigen oder schweren tonigen Boden?
- Bevorzugt er viel Sonne oder gedeiht er im Halbschatten prächtig?
Diese Fragen gilt es, vorab zu beantworten, bevor der Baum gekauft wird. Die Bodenbeschaffenheit und die Helligkeit sind immer wichtige Aspekte. Die Auswahl passender Bäume ist bei sehr saurem oder alkalischem Boden gering. Feuchtraumpflanzen, wie Erlen, eignen sich nicht für trockene und sandige Böden. So kann man nicht jeden beliebigen Baum im Garten einpflanzen.
Der Faktor Klima beschreibt verschiedene Lebensumstände, in welchen der Baum wachsen soll:
- Sonne
- Wind
- Niederschläge
- Temperatur
Viele Bäume vertragen Staunässe nicht. Hinsichtlich der Klimaverhältnisse gilt es auch, den fortschreitenden Klimawandel zu bedenken.
Wie viel Platz ist vorhanden?
Auch der zur Verfügung stehende Platz, die zu erwartende Baumgröße sowie der Abstand zur vorhandenen Bebauung und zu Nachbargrundstücken sind entscheidend. Eine Rolle spielen:
- Höhe des Baumes
- Breite der Krone
Große Bäume, zum Beispiel Eichen, Kiefern und der Großteil der Hochstamm-Obstbäume, benötigen sehr viel Platz. Zu eng stehende Gehölze können schneller krank werden und andere Pflanzen im Wachstum beeinträchtigen. Wird der Baum für den Standort zu groß, drohen eine aufwändige Umpflanzung oder Fällung. Auf dem Pflanzetikett sind Angaben zum empfohlenen Pflanzabstand zu finden.
Der richtige Baum für den gewünschten Standort
Anhand der gesammelten Informationen, die man der Pflanzbeschreibung entnehmen kann, fällt es einfacher, sich für eine Baumart zu entscheiden. Der Standort muss zum Baum passen. Heimische Arten sind an das vorherrschende Klima besser angepasst als exotische Varianten. Beliebt sind Laubbäume, beispielsweise Buche, Birke oder Eiche, bei den Nadelbäumen Eibe und Kiefer und bei den Obstbäumen Äpfel-, Birnen- und Kirschbäume.
Den Baum pflanzen
Richtiger Zeitpunkt zum Pflanzen
Die richtige Jahreszeit bzw. optimale Pflanzzeit ist ebenfalls entscheidend. Grundsätzlich ist es ganzjährig möglich, einen Baum zu pflanzen, sofern der Boden im Garten nicht gefroren ist. Empfehlenswert ist die Pflanzung im Frühjahr oder Herbst. Frisch gesetzte junge Bäume benötigen viel Feuchtigkeit, sodass sie im heißen Sommer schnell vertrocknen. Im Frühjahr und Herbst fallen mehr Niederschläge als im Sommer. Zudem haben die Bäume im Frühling vor dem Blattaustrieb sowie im Herbst nach dem Laubfall keine Blätter. Die Verdunstung ist daher über die Blattoberfläche niedrig. Wurzelnackte Bäume, das heißt, sie werden ohne Erdballen mit der nackten Wurzel verkauft, werden in der vegetationsarmen Zeit von Oktober bis März gepflanzt, wenn sich der Standort und Boden eignen. Das heißt, dass an der entsprechenden Stelle wenige Pflanzen wachsen. Als Wurzelware sind lediglich Laubbäume erhältlich. Sie müssen nach dem Kauf rasch gepflanzt werden. Die größte Flexibilität bieten Bäume im Container, beispielsweise Laub- oder Nadelbäume. Diese kann man ganzjährig pflanzen. Erkennbar sind sie am „C“ plus Zahl. Die Zahl benennt das Volumen des Containers je Liter.
Den Baum kaufen und der Transport zum Pflanzort
Mit Hilfe eines Rollbretts ist der Transport einfacher. Ausladende Blätter lassen sich mittels Juteband und Plastikfolie fixieren. Beim Kauf muss darauf geachtet werden, dass die Wurzeln des Baums nicht austrocknen. Daher gilt es, den Wurzelballen während des Transports zum Pflanzort und während der Lagerung mit genügend Wasser zu versorgen.
Vorbereitung der Pflanzstelle
Boden vorbereiten
Vor dem Einpflanzen wird der Boden gründlich mit einer Kralle oder Hacke gelockert und bei Flachwurzlern die Fläche großflächig umgegraben. Tiefwurzler erfordern eine tiefgründige Bearbeitung der Pflanzstelle, damit die Wurzeln optimal wachsen können. Bei einem sehr lehmigen Boden ist es ratsam, eine Drainageschicht einzubauen. Dafür sind beispielsweise Kies oder Splitt geeignet.
Ausreichend großes Pflanzloch
Vor dem Einpflanzen empfiehlt es sich, den Baum in Wasser zu stellen, damit sich die Wurzeln vollsaugen können. Größere Bäume werden mit Wurzelballen gepflanzt. Mit einem Spaten wird die Pflanzgrube ausgehoben. Das Loch sollte doppelt so tief und breit sein, wie der Wurzelballen, damit der Baum starke Wurzeln bilden kann. Die ausgehobene Erde vermischt man mit Pflanzerde und Dünger.
Baum einpflanzen und Stützpfahl
Am Ballen wird Plastik, Leinen oder anderes, was die Wurzeln schützt, beseitigt. Danach schneidet man sie entlang der Ballenkante leicht ein, damit sie sich in der Erde ausbreiten können. Um den Baum herum werden zur Stabilisierung Pfähle mit einem Seil befestigt. Der Baum wird mittig des Pflanzlochs gesetzt, aber nicht zu tief gepflanzt, damit die Wurzeln ausreichend Sauerstoff aufnehmen können. Der Wurzelballen sollte gänzlich mit Erde bedeckt sein.
Pflege nach dem Pflanzen
Bewässerung
Nachdem das übrige Erdgemisch oder Substrat in die Pflanzgrube gegeben wurde, tritt man den Boden fest und formt rund um den Baum einen Gießrand. Danach wird alle zehn Minuten und im Anschluss mehrere Wochen lang ausreichend bewässert. Mangelt es in den ersten Monaten nach dem Pflanzen an Feuchtigkeit, kann der Baum sterben. Daher ist es wichtig, den Baum zu gießen. Profis empfehlen dazu sog. Baumbewässerungssäcke. Je nach Variante fassen sie bis zu 100 Liter. Das Wasser wird abhängig von der Größe innerhalb von 6 bis 12 Stunden abgegeben. Nach zwei Jahren ist der Baum in der Regel fest verwurzelt und übersteht auch längere Trockenperioden. Hornspäne sind ideale Langzeitdünger und Rindenmulch schützt sowohl vor Austrocknung als auch Frost.
Baumschnitt
Da beim Pflanzen Wurzeln zerstört werden und somit ein Ungleichgewicht entsteht, muss die Krone zurückgeschnitten werden. Bei Obstbäumen wird die Ausbildung von Fruchtholz gefördert. Abgestorbene und verfaulte Äste gilt es, zu entfernen.
Fazit
Bäume sind für alle Lebewesen essentiell und helfen dabei, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Je besser die Auswahl des richtigen Baumes entsprechend des Standorts und der vorhandenen Gegebenheiten erfolgt, umso mehr und länger wird man sich daran erfreuen. Die perfekte Pflanzzeit, und den Baum ausreichend zu gießen, sind ebenso entscheidend.
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