Wichtige Kriterien beim Darlehensvertrag

Der Darlehensvertrag ist das Dokument, welches alle Aspekte rund um ein Darlehen enthält – oder enthalten sollte. Aber was ist dabei besonders wichtig und auf welche Knackpunkte sollte unbedingt geachtet werden? Die Kriterien beginnen natürlich schon weit vor der Unterschrift, denn eines sollte jedem Darlehensnehmer bewusst sein: Ist die Tinte, ob digital oder analog, erst einmal getrocknet, so gilt dieser Darlehensvertrag bis ins letzte Detail. Aber worauf kommt es genau an?

Abbildung 1:Darlehensverträge enthalten nicht nur den zu zahlenden Zinssatz, sondern viele weitere Regelungen – doch was ist dabei zu beachten? Bildquelle: @ Romain Dancre / Unsplash.com

Konditionen

Es ist längst bekannt, dass ein Kredit vorab recherchiert und verglichen werden sollte. Sicherlich gibt es keinen Zwang, doch wer vergleicht, der spart auf die Sicht der Kreditlaufzeit mitunter beträchtliche Summen. So lässt sich ein Darlehen zu günstigen Konditionen über FINANZCHECK.de finden und dabei durchaus Zinskosten im zweistelligen Bereich pro Jahr sparen. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Zinsen, da sie die Kosten für den Kredit bestimmen. Aber was gilt hier?

  • Zinsspanne – sie gibt dem Interessenten einen von-bis-Wert. Kurzum: Der niedrigste Zinssatz orientiert sich an den Musterkunden, der höchste Zinssatz ist für diejenigen gedacht, die gerade noch kreditwürdig in den Augen des Anbieters sind. Die Spanne dazwischen ist für die meisten Kreditnehmer interessant, wobei sich jeder selbst realistisch einschätzen sollte.
  • Repräsentatives Beispiel – bei Kreditvergleichen und Kreditangeboten wird stets mit diesem Beispiel gearbeitet. Es ist gesetzlich festgelegt und sagt aus, dass das Angebot auf durchschnittlich zwei Drittel der Kreditnehmer zutreffen muss.

In Kreditvergleichen lassen sich die günstigen Anbieter mit ein wenig Geduld gut herausfischen. Wirklich fest ist jedoch nur der Zinssatz, der nach der ersten Prüfung im Kreditangebot steht. Dieser bezieht sich auf die eigentliche Person des jeweiligen Interessenten und basiert auf dessen Bonität. Dennoch gilt, dass eine Bank, die allgemein günstige Zinssätze auslobt, natürlich auch am Ende günstiger sein wird als die, die erst zwei Prozentpunkte höher beginnt.

Laufzeit

Die Laufzeit ist ein weiterer wichtiger Faktor im Darlehensvertrag. Sie bestimmt, wie lange der Vertrag und damit der Kredit überhaupt läuft und natürlich auch, wie hoch die letztendlichen Kosten sind. Dabei ist die Laufzeit ein zweischneidiges Schwert:

  • Kurze Laufzeit – je kürzer der Kredit läuft und jeweniger Raten gezahlt werden müssen, desto niedriger sind die Kosten. Allerdings sind die Raten weitaus höher und damit steigt die Gefahr, dass der vertraglichen Verpflichtung nicht nachgekommen werden kann.
  • Lange Laufzeit – für jeden Monat werden Zinskosten fällig. Die Kosten des Kredits steigen somit mit einer längeren Laufzeit, dafür sinkt jedoch die Gefahr, die Raten nicht tilgen zu können.

Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welcher Weg sinnvoll ist. Ein geplatzter Kredit ist am Ende jedoch immer teurer als höhere Zinszahlungen durch eine längere Laufzeit. Es kommt aber auch auf die Art des Kredits an. Baufinanzierungen laufen meist über zwanzig Jahre oder mehr, bis sie abgelöst werden. Bei ihnen kommt es eher auf die Zinsbindungsfrist an, denn innerhalb derer können Zinsen nicht angepasst werden, was bei den aktuellen Zinssätzen angenehm ist. Auch Modernisierungskredite oder einige Autokredite laufen etliche Jahre.

Wer hingegen einen Kleinkredit aufnimmt und diesen in zig Raten abbezahlen möchte, der zahlt zinstechnisch obendrauf. Ein Beispiel wäre der typische Kredit in Höhe von 1.000 Euro, der in zwanzig Raten abbezahlt werden soll. Solche Darlehenssummen sollten in möglichst kurzer Zeit zurückbezahlt werden.

Sonderfälle

Auch besondere Merkmale eines Kredits sind für den Vertrag wichtig. Letztendlich gilt schlichtweg, dass jedes Detail, welches in den Kreditvertrag aufgenommen wird, auch bindend ist – für beide Seiten. Eine Bank kann also während der Laufzeit nicht hingehen und eine Sondertilgung berechnen, wenn diese als kostenlos im Vertrag definiert wurde. Die Beispiele für Sonderfälle auf einen Blick:

  • Tilgungsrate – sie ist für Baufinanzierungen besonders wichtig, denn die Tilgungsrate sagt aus, wie viel des Kredits mit jeder Rate tatsächlich getilgt wird. Experten empfehlen eine Quote von zwei Prozent und mehr. Es gilt: Umso höher die Quote, desto geringer ist die Summe, die später anschlussfinanziert werden muss.
  • Sondertilgungen – sie sollten heute in jedem Kreditvertrag stehen und das natürlich kostenlos. Je nach Bank kann es sein, dass die Sondertilgungen je Jahr oder Laufzeit in der Menge eingeschränkt werden, andere geben eine maximale jährliche Summe vor. Ebenso wichtig wie die Sondertilgung ist, wie mit ihr verfahren wird: Bleiben die monatlichen Raten gleich, doch die Laufzeit verkürzt sich oder wird die Sondertilgung auf die monatlichen Raten angerechnet, sodass diese niedriger werden?
  • Vorzeitige Ablöse – vom Gesetz her kann die Bank eine Gebühr bei vorzeitigen Tilgungen berechnen. Etliche Anbieter gehen jedoch hin und bieten die vorzeitige Ablöse kostenlos an. Teils ist sie zeitlich gestaffelt oder beispielsweise auf das letzte Kreditjahr beschränkt.
  • Ratenpausen – während Kreditversicherungen oder Restschuldversicherungen oft skeptisch betrachtet werden, sind Ratenpausen im Ernstfall ein Segen. Sie erlauben es Kreditnehmern, in Ernstfällen mit einigen Raten auszusetzen. Die Laufzeit verlängert sich nun um die ausgesetzten Monate. Natürlich ist vor der Nutzung der Ratenpause eine Mitteilung an den Kreditgeber notwendig.
  • Ratenanpassungen – immer mehr Kreditgeber gehen hin und erlauben es, während der Laufzeit eines Darlehens die Raten nach oben, teils auch nach unten, anzupassen. Kredite lassen sich somit auf neue Lebenssituationen abstimmen und mitunter früher zurückzahlen.

Diese Punkte müssen unbedingt im Darlehensvertrag stehen, denn nur dann kann sich ein Kreditnehmer im Notfall auch darauf berufen.

Abbildung 2: eine sorgfältige Suche hilft dabei, die Kosten niedrig zu halten. Bildquelle: @ Glenn Peters Carstens / Unsplash.com

Fazit – den perfekten Darlehensvertrag finden

Die Suche nach einem guten Darlehen kann schon ermüdend sein, was jedoch an der massigen Auswahl liegt. Das Vergleichen lohnt sich aber, denn warum sollte ein Darlehensnehmer sich mit einem Vertrag zufriedengeben, der nicht perfekt ist? Die heutige Auswahl ermöglicht es, einen idealen Kredit für sich selbst zu finden. Wichtig ist, auf die Laufzeit, die Zinsen und auch auf die Sonderkonditionen zu achten. Sie alle müssen fest definiert werden und im Vertrag stehen. Gerade bei langjährigen Darlehen ist die Aufnahme in den Vertrag wichtig, denn wer kann anderweitig beweisen, dass er vor zehn Jahren mit einem Sachbearbeiter vereinbart hatte, dass der Kredit jederzeit kostenlos vorzeitig getilgt werden kann?

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