Warum gibt es überhaupt Detektive?
Privatdetektiv Marcus Lentz im Interview
Egal, ob Sherlock Holmes, Thomas Magnum oder Josef Matula, Privatdetektive sind nach wie vor sehr beliebt in Film, Fernsehen und in Büchern.
Detektiv Frankfurt: TV-Detektivarbeit „Ein Fall für zwei“ und die Realität
Das Leben der Detektive in den Medien (z.B. Josef Matula in „Ein Fall für zwei“) hat wohl mit den Detektiven der realen Welt heutzutage nicht mehr viel zu tun. Die Hauptaufgabe liegt in der Recherche. Dabei stehen sie sowohl wirtschaftlichen als auch privaten Kunden zur Seite. Doch warum gibt es Detektive überhaupt und wie ist diese Zunft entstanden. Darüber sprechen wir mit dem Leiter der Detektei Lentz in Frankfurt, Marcus Lentz.
Herr Lentz, schön, dass Sie es einrichten konnten.
Schönen guten Tag. Für eine kleine Fragerunde nehme ich mir doch immer gerne Zeit.
Vielleicht klären wir zunächst eine der für uns wichtigsten Fragen: Inwieweit unterscheidet sich denn die Arbeit eines Detektivs in der Realität von der eines sogenannten Fernsehschnüfflers wie Josef Matula („Ein Fall für zwei“), der auch in Frankfurt tätig war?
Zunächst ist es natürlich so, dass in Film und Fernsehen alles etwas aufgehübscht wird, damit der Zuschauer nicht abschaltet. Minütliche Action und wilde Verfolgungsjagden gehören nicht zu unserem ‚täglich Brot‘. Ein Detektiveinsatz kann auch mal stundenlanges Beobachten bedeuten und erfordert sehr viel Geduld.
Es gibt also schon große Unterschiede. Worin liegen denn die Hauptaufgaben eines Detektivs?
Die zwei wichtigsten Aufgaben sind das Observieren und Ermitteln zur Beweisbeschaffung. Wir beobachten unsere Zielpersonen, verfolgen diese und dokumentieren die jeweiligen, auftragsrelevanten Aktivitäten.
Das Arbeitsfeld erinnert schon ein wenig an Polizeiarbeit. Warum gibt es denn dann überhaupt Privatdetektive?
Naja, die Polizeiarbeit kann man nicht mit unserer Arbeit als Detektiv vergleichen. Wir bleiben hauptsächlich verdeckt und beobachten alles. Die Polizei ist ja nicht nur verdeckt unterwegs und greift meistens in die Situationen ein. Gerade auch im privaten Bereich sind unsere Fälle für die Polizei uninteressant, da beispielsweise bei einer möglichen Untreue kein öffentliches Interesse besteht. Trotzdem möchte der Ehepartner aber Gewissheit haben – und hier kommen wir ins Spiel!
Vielleicht können Sie uns in diesem Zusammenhang einen kurzen Abriss zur Geschichte der Detektivarbeit geben? Seit wann gibt es Detektive und wo ist das Berufsfeld entstanden?
Die erste Privatdetektei wurde offiziell Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich gegründet, jedoch gab es bereits im 18. Jahrhundert in England schon einige Vorläufer.
In Deutschland gab es die ersten Auskunfteien und Detekteien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Wo liegen die Aufgaben heute zum größten Teil?
Der Hauptanteil unserer Arbeit liegt heutzutage beim Observieren (Beobachten). Die verdeckte Beobachtung und das Dokumentieren auftragsrelevanter Vorkommnisse, macht unsere Arbeit als Detektiv hauptsächlich aus, jedoch natürlich auch weiterhin das Ermitteln und Recherchieren bestimmter Informationen und Daten.
Sie leiten nicht nur die Detektei in Frankfurt, sondern noch weitere Büros in ganz Deutschland und Sie agieren international. Wie sieht da ein typischer Arbeitstag aus, sofern es diese überhaupt gibt?
Das ist richtig, wir sind bundesweit und auch international tätig.
Einen typischen Arbeitstag gibt es in gewisser Art und Weise schon, jedoch ist trotzdem jeder Tag anders und wir wissen selten, worauf wir uns einstellen müssen, da es sein kann, dass wir unsere Arbeit morgens in München beginnen und am Abend an der Ostsee beenden.
Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die Detektive eine Anweisung mit allen wichtigen Informationen erhalten, ihre entsprechende Ausrüstung bereit machen und dann den Zielort aufsuchen. Wie es dann weitergeht, hängt immer von den Aktivitäten unserer Zielperson ab.
Vielen Dank, Marcus Lentz, für diese informativen Einblicke.
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