Erstausstattung für einen Hund

Einen eigenen Hund zu besitzen ist der Traum vieler. Warum auch nicht? Die treuen Begleiter können das Familienleben bereichern und Abwechslung in den Alltag bringen. Bevor du jedoch die Erstausstattung für deinen Hund organisierst, solltest du dir noch einmal genau Gedanken um die Anschaffung des Hundes machen.

12 Fragen vor der Anschaffung eines Hundes

  • Ein Hund kann 15 Jahre oder älter werden. Passt es in die Lebensplanung, dass du dich Jahrzehnte um ihn kümmern musst?
  • Ist genug Zeit vorhanden, um mit dem Hund regelmäßig Gassi zu gehen und dafür zu sorgen, dass er sich täglich auspowern kann?
  • Ein Hund versteht sich als Teil der Familie (des Rudels) – Ist genug Zeit da, um mit ihm zu spielen, ihn zu erziehen, ihn zu beschäftigen?
  • Ist die bewusst, dass Verhaltensauffälligkeiten ihre Ursache in mangelnder Bewegung und Beschäftigung haben können?
  • Welche Urlaubsreisen sind geplant – passt ein Hund in deine Planung bzw. ist für die Versorgung im Urlaub gesorgt?
  • Ist die Wohnung oder das Haus groß genug? Könnte es zu Problemen mit den Nachbarn oder dem Vermieter kommen, wenn der Hund stundenlang bellt oder das neue Parkett zerkratzt? Darfst du einen Hund halten?
  • Kleine Hunde müssen erst lernen, draußen ihr Geschäft zu verrichten. Traust du dir zu, die Hinterlassenschaften in der Wohnung zu entfernen? Was ist, wenn er sich übergeben muss?
  • Wie tolerant bist du gegenüber Hundehaaren, dreckigen Pfoten und dem Geruch eines Hundes?
  • Bist du oder jemand in deiner Familie allergisch?
  • Wer kümmert sich um den Hund, wenn er krank ist?
  • Wie lange am Tag ist der Hund alleine? Ist das tatsächlich gut für den Hund?
  • Kannst du dir einen Hund jenseits der Anschaffungskosten leisten? Könntest du eine Not-Operation bezahlen?

Vorbereitungen – Anschaffung eines Hundes

Wenn du von deinem Vorhaben, einen Hund anzuschaffen, felsenfest überzeugt bist und alle möglichen Hindernisse aus dem Weg geräumt sind, stellen sich weitere Fragen, die die Anschaffung des Hundes betreffen:

Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim?

Ob du dir einen Hund beim Züchter kaufst oder ein Hund aus dem Tierheim aussuchst, ist sicher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ein Hund aus dem Tierheim kann günstiger sein, dafür werden Welpen eher selten vermittelt. Bei einem Züchter kannst du dir gezielt eine Hunderasse aussuchen, dennoch solltest du genau auf die Umstände der Zucht achten. Werden die Muttertiere als reine Gebärmaschinen gebraucht, ist oft der Wurf nicht gesund und zeigt später Verhaltensauffälligkeiten.

Welche Größe oder Hunderasse passt zu dir?

Bist du 1,50 Meter groß, kannst du unter Umständen einen kräftigen Hund nicht festhalten, wenn er stark an der Leine zieht. Es gibt Hunderassen, die sich sehr gut in eine Familie mit Kindern anpassen (in der Regel Golden Retriever, Beagle oder Labrador) und Hunderassen, die sich für Familien nicht eigenen (in der Regel Terrier oder Husky). Informiere dich vorab ausführlich – und nicht nur beim Züchter. Denke daran, dass viele Hunde genug Kraft haben, ein kleines Kind zu verletzen oder gar zu töten. Wenn du in einer kleinen Wohnung lebst, sind größere Hunde mit Sicherheit nicht geeignet für dich.

Einige Hunderassen sind so überzüchtet, dass sie oft unter bestimmten Erkrankungen leiden (z.B. Atemwegserkrankungen beim Mops, Nieren- und Blasensteine beim Dalmatiner, Hüftdysplasie beim Deutschen Schäferhund, Bandscheibenvorfall beim Dackel). Ist dir das bewusst? Kannst du dir die tierärztliche Versorgung dieser Hunde leisten?

Wo hat der Hund seinen Platz?

Hunde lieben ihren festen Platz und das auch gerne in jedem Raum, in dem du dich auch für längere Zeit aufhältst. Sorge dafür, dass er dort einen Liegeplatz hat, ansonsten wird sich der Hund diesen selber aussuchen und das kann dann deine teure Designer-Couch sein. Bespreche gemeinsam mit deiner Familie Tabus für den Hund. Wenn er nicht in Betten gehen soll lernt er das am schnellsten, wenn alle gleich konsequent sind. Sichere andere Bereiche der Wohnung, die der Hund nicht betreten soll (Küche?) durch Gitter ab. Sorge dafür, dass dein Grundstück bzw. Garten mit einem ausbruchsicheren Zaun umzäunt ist.

Wie geht Hundeerziehung?

Beschäftige dich mit dem Thema Hundeerziehung: Was soll der Hund sofort lernen? Wo ist eine Hundeschule und wie viel kostet diese? Alle Familienmitglieder müssen sich bei Kommandos einig sein – was heißt „Sitz!“, was heißt „Platz“ usw. Auch hier müssen alle an einem Strang ziehen, ansonsten wird die Erziehung scheitern.

Erstausstattung Hund – Was braucht ein Hund?

Die Kosten Erstausstattung für einen Hund ist höher, als viele denken. Natürlich ist es dem Tier egal, ob er ein Glitzer-Halsband hat oder nicht, dennoch summieren sich die Kosten für die Grundausstattung. Hier eine Übersicht mit Durchschnittspreisen.

Die Checkliste Erstausstattung für deinen Hund kannst du hier als PDF herunterladen.

  • Halsband oder Geschirr und Leine (Ab 20 Euro)
  • 2 Näpfe für Futter und Wasser (Ab 10 Euro)
  • Schlafplatz (Hundekorb, Hundebett, Hundedecke etc.) (Ab 30 Euro)
  • Autotransportbox oder Sicherheitsgeschirr, Trenngitter (Ab 40 Euro)
  • Spielzeug (Ca. 20 Euro)
  • Bürste (Ab 5 Euro)
  • Floh- und Zeckenmittel (Ab 5 Euro)
  • Hundeshampoo (Ab 5 Euro)
  • Zeckenzange (Ab 3 Euro)
  • Kotbeutel (Ab 2 Euro / 20 Stck.)
  • Passendes Hundefutter und Kauknochen (Ab 2 Euro / Tag)
  • Leckerlie und Leckerlietasche für unterwegs  (Ab 3 Euro / ab 5 Euro)
  • Evtl. Maulkorb (Ab 10 Euro)

Bitte beachte, dass die Kosten ganz grob überschlagen sind. Die Preise können je nach Anbieter, Material, Verarbeitung etc. stark variieren. Auch ist ein Hundegeschirr für einen großen Hund teurer als für einen kleinen Hund. Aber es wäre naiv, wenn du nur für die Erstausstattung deines Hundes unter 150 Euro kalkulierst.

Überlege auch, ob du noch eine Regenjacke oder wasserfeste Schuhe benötigst. Denn du wirst auch bei Regen und Sturm mit deinem Hund rausgehen müssen.

Erstausstattung Hund – Nicht vergessen

Hundeschule Ab 15 Euro / Stunde
Hundesteuer Bis zu 180 Euro / Jahr
Hundehalter-Haftpflichtversicherung Ab 60 Euro / Jahr
Hunde-OP Versicherung / (evtl. Hunde-Krankenversicherung) Ab 120 Euro / Jahr

Die Kosten für Hundeschule und Hundesteuer ist abhängig von der Stadt, in der du lebst und auch von der Rasse. Bei Der Hundehaftpflichtversicherung und auch den OP- bzw. Krankenversicherungen spielen Alter und Rasse des Hundes und auch dein eigenes Alter eine Rolle.

Regelmäßige Kosten für einen Hund

Nachdem dein Hund bei dir zu Hause eingezogen ist, kommen regelmäßig folgende Kosten auf dich zu:

  • Hundefutter: Die Kosten für das Hundefutter sind stark abhängig von der Größe und auch vom Anbieter. Für einen kleinen Hund mögen 10 oder 15 Euro reichen, bei einem großen Hund sollten 30 bis 50 Euro kalkuliert werden. Wer frisches Fleisch füttern will, muss mit deutlich mehr rechnen.
  • Tierarzt: Der Hund muss regelmäßig zum Tierarzt – für Impfungen und Entwurmung. Hinzu können Kosten für Krankheiten, Unfälle etc. Kommen. Die Preise für die tierärztliche Behandlung schwanken sehr stark, mindestens sollten aber 200 Euro einkalkuliert werden. Für Operationen und Krankheiten sollte unbedingt ein gewisser Betrag angespart werden, die Kosten können schnell in den vierstelligen Bereich gehen.
  • Hundesteuer: Es gibt kaum eine Stadt oder Gemeinde, die keine Hundesteuer verlangen. Hierfür können bis zu 180 Euro pro Jahr anfallen.
  • Hundehalter-Haftpflichtversicherung: Dein Hund läuft auf die Straße und verursacht einen Unfall? Dann bist du für die Folgen verantwortlich. Es geht dabei nicht nur um Blechschäden, sondern auch Personenschäden und eventuellen Verdienstausfall. Da können schnell hohe Beträge zusammenkommen. Schließe daher unbedingt eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung ab.
  • Urlaubszeit: Wenn dein Hund nicht mit in den Urlaub kommt, kümmere dich rechtzeitig um eine Betreuung. Auch hier können Kosten anfallen, wenn du professionelle Hundesitter beauftragst oder dein Tier in eine Hunde-Pension gibst.

Bildquelle: unsplash.com / @berkaygumustekin

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